Dunkle Wolken, tobender Wind, kräftiger Regen und gewaltige Gewitter. Die meisten Leute finden dieses Wetter unerträglich und bekommen davon schlechte Laune. Bei mir hingegen lösen diese Naturgewalten stets andere Empfindungen aus. Wenn das Wetter in ein schlechtes umschlägt, fühle ich mich immer etwas befreiter und werde – so seltsam es klingen mag – kreativ. Kein anderes Wetter beschert mir mehr neue Ideen und bessere Laune als ein gnadenlos verregneter Tag oder ein Gewitter, dessen Blitze den Himmel hell erleuchten.

Woran das liegt? Wohl möglich an dieser Ehrlichkeit und Unberechenbarkeit, die solch ein Wetter an sich hat. Unser Alltag besteht meist nur noch aus Routinen und monotonen Abläufen, die vorhersehbar sind. Das Wetter jedoch kann binnen weniger Minuten überraschende Wendungen nehmen, Wendungen mit denen niemand rechnet. So gesehen ist ein heftiges Gewitter ein Spiegelbild des Lebens, denn auch hier verhält es sich so. Manchmal kommt aus heiterem Himmel, so schön auch alles sein mag, ein gnadenloser Wolkenbruch der alles verändert. Das Leben ist nun mal nicht immer schön und heiter und ein Gewitter zeigt uns diese Tatsache unerbitterlich auf. Wir sollten die wilden Stürme und Gewitter nicht fürchten, sondern schätzen lernen – denn wie heißt es so schön: Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass der Sturm vorüber zieht, es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen.

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