Wenn ich mich durch die Österreichischen Topblogs durchklicke, bin ich beeindruckt, wie hochprofessionellen und oftmals vielfältigen Inhalt diese Blogger hervorbringen. Da geht es um Fashion, um Nachhaltigkeit, um Fitness und gesunde Kochrezepte, um Reisen, Hotels, Events und vieles mehr. Es scheint einfach alles Hand und Fuß zu haben. Ausführliche Texte, professionelle Fotos, dann noch ein Video und ständige Updates auf den Social-Media Kanälen. Die Frage die sich mir umgehend stellt ist – wie machen die das?
Mir fehlt dafür die Zeit…
Abgesehen davon, dass ich nicht der kreativste Kerl auf Erden bin, fehlt mir neben einer 40-50 Stunden Arbeitswoche schlichtweg die Zeit um solch eine Qualität abzuliefern. Da ich schon um 6 Uhr Richtung Arbeit aufbreche, habe ich in der Früh keine Zeit, um einen lockeren Morgenlauf samt Fitnessposting rauszuhauen oder mir Mittags aus 17 gesunden Zutaten ein Essen zuzubereiten und einen umfassenden Beitrag darüber zu verfassen. Die “normale Mittagspause” lässt das nicht zu. Ein “follow-my-day” Video könnte ich ebenso wenig drehen – wie auch – ich muss doch arbeiten. Das klingt natürlich herrlich nach jeder Menge Ausreden – aber ich lüg euch gewiss nicht an und weiß, dass es anderen Bloggern, die Vollzeit arbeiten, ebenso ergeht.
Topblogger = StudentIn?
Wie also machen es nun diese Topblogger!? Ein Blick auf die “About me” Seiten bringt oft Licht ins Dunkel. Die Mehrheit der Blogger studieren oder haben es gar geschafft ihr Hobby zum Beruf zu machen und sind inzwischen Vollzeitblogger. Ist dies also schon des Rätsels Lösung? Zum Teil. Ich erinnere mich umgehend an mein Studium und wie viel Zeit ich nebenbei hatte um Sport zu betreiben und Beiträge zu schreiben. Auch in der Selbstständigkeit war das zum Teil noch so. Damals schaffte ich auch wesentlich mehr Beiträge und der Blog hatte bis zu 1 Million Seitenaufrufe im Jahr. Mit der 40h+ Arbeit ist dieses Level, zumindest für mich, einfach nicht mehr zu halten.
Ich möchte mir es aber nicht so einfach machen und ziehe ganz bewusst den Hut vor diesen Bloggern, da es – wie uns Lisa in diesem Beitrag toll erklärt – einfach enorm viel Zeit und großen Willen benötigt, auf Dauer so eine hohe Qualität abzuliefern. Und es erfordert – auch neben einem Studium – ein sehr gutes Zeitmanagement, wie wir es von Julia lernen können.
Fazit
Schlussendlich muss man also sagen, dass niemanden etwas zufliegt und hinter all diesen Topblogs harte Arbeit steckt. Dass man aber neben einem Vollzeitberuf kaum solch eine Qualität abliefern kann ist auch nachvollziehbar und so muss man eben entweder kleinere Blogger-Brötchen backen oder einen Weg finden, um wieder mehr Zeit für dieses schöne Hobby auszumachen. Es liegt also wie so oft – zumindest zu einem Teil – an einem selbst.
Petra Kirschblüte schreibt:
Interessanter Post, und sicher ist es einfacher wenn man mehr Zeit hat und studiert. Aber dennoch geht es:
Mein Blog besteht seit 2009 und ich habe immer Vollzeit gearbeitet, danach habe ich sogar eine Ausbildung zusätzlich gestartet und jetzt studiere ich seit 2015 neben dem Vollzeitjob als Social Media und Online Manager, arbeite noch als Make-up Artist und blogge sogar auch noch regelmäßig 🙂
Also alles geht, solange man es mit Herzblut macht und die Leidenschaft dafür mitbringt 🙂
LG Petra “Kirschblüte”
http://www.kirschbluetenblog.at
Jürgen Koller schreibt:
Hi Petra,
na da zieh ich erst recht meinen Hut vor dir – kenn deinen Blog natürlich gut 🙂
Ist mir nur aufgefallen, wie extrem hoch der Anteil an Studenten ist – vor allem im Fashion/Lifestyle Bereich.
Judith schreibt:
Ich glaube, wenn man es möchte, nimmt man sich die Zeit. Manche eben mehr davon als andere. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Zeit immer haben. Ich schiebe manchmal Nachtschichten, damit etwas fertig wird – nur um zu klären, wo die Zeit herkommt. Das geht dann auf Kosten der Schlafbilanz. Du quetscht wo es geht doch auch immer noch ein paar Minuten (oder ich vermute ja eher Stunden) aus deinem Zeitplan heraus und arbeitest am Blog. Die Sache mit dem Sport ist, finde ich, ein schlechtes Beispiel, wenn man nicht so besonders sportaffin ist. So wie eigentlich alles für das man weniger Leidenschaft hat. Ich nehme mir keine Zeit für viele Dinge, die ich nicht gerne oder mit wenig Leidenschaft und Begeisterung mache. Will man wirklich Sport machen, dann findet man eine Möglichkeit. Will man wirklich bloggen, … du weißt schon 😉
Toller Beitrag, danke!
Liebe Grüße, Judith
Jürgen Koller schreibt:
Hi Judith,
danke fürs Feedback. Ging mir nur darum, dass dieser tagtägliche Umfang aufgrund des Arbeitsalltags (für mich) nicht machbar ist. Ein paar Bloggefreundinnen haben mir das auch erst erzählt, dass sie gern mehr Zeit investieren würden es aber einfach nicht geht – darum dieser Beitrag. In Studienzeiten war das bei mir auch anders – also in meinem Fall ist es definitiv ein Zeitliches Problem. Aber wie gesagt schätze ich diese Blogger ja sehr weil es – egal ob man studiert od. Vollzeit arbeitet – viel Herzblut & Zeit erfordert.
lg jürgen
Rosie von Waldherr schreibt:
Ich kann es total nachvollziehen! Ich arbeite zur Zeit auch 40 Stunden die Woche und es ist echt schwer dann auch schöne Beiträge zu posten. Vor allem für Outfit Shootings fehlt mir oft die Zeit – und im Herbst/Winter ist sowieso nicht viel Licht vorhanden. Für mich ist bloggen aber wirklich eine Leidenschaft, drum habe ich auch kein Problem dann etwas länger daran zu arbeiten, auch wenn ich schon den ganzen Tag davor in der Arbeit war =D
xoRosie // Rosie’s Life
Jürgen Koller schreibt:
Danke Rosie. Ich finde man merkt es vor allem in den Sommerferien bzw. grundsätzlich in den Ferienzeiten wie die Qualität und der Umfang dann zunimmt – da diese Blogger dann natürlich extra viel Zeit haben. Aber in erster Linie soll es einem natürlich Spaß machen – egal ob man studiert oder arbeitet 🙂
Viki schreibt:
Da muss ich dir schon Recht geben, ich habe meinen Blog auch neben dem Studium gestartet, dann zwei Jahre teilweit fix angestellt gearbeitet und die restliche Zeit meinem Blog gewidmet. Jetzt befinde ich mich in einem Hin- und her zwischen Job, Masterstudium, Beziehung und Blog. Irgendwie geht’s dann doch immer 🙂
Und aufgeben tut man nur einen Brief!
Jürgen Koller schreibt:
Hi Viki, ja ich hab ihn damals ebenso neben dem Studium gestartet und in der Selbstständigkeit immer viel Zeit dafür investiert.
Aber wie du schon sagst, irgendwie geht’s immer…du reist nebenbei noch um die Welt & ich hab nebenbei ein Buch geschrieben und dennoch bleibt immer etwas Zeit zum Bloggen 🙂
Andreas schreibt:
Und dann gibt’s noch die Gruppe der Blogger, bei denen sich das irgendwie in den Beruf integriert… vor allem bei medien- bzw. internetnahen Berufen.
Anita Janesch schreibt:
Danke dass du das Thema ansprichst, Jürgen! Ich habe auch das Gefühl, dass ich anderen ständig hinterherhinke. Meine To-Do oder besser gesagt möchte-gerne-machen-Listen werden immer länger. Ich habe einen 40-Stunden-Job, fahre auch täglich 120 km mit dem Auto zur Arbeit, mache nebenher für eine Firma das Social Media und versuche 2 Blogposts in der Woche zu veröffentlichen, um als Bloggerin auch irgendwo einmal wahrgenommen zu werden, und weil hier halt doch mein Herzblut daran hängt. Was meistens auf der Strecke bleibt, sind Familie, Freunde, die eigene Beziehung und auch vor allem der Schlaf. Ich will aber gar nicht jammern, immerhin suche ich mir das ja selber aus. Aber ich muss zugeben, dass ich manchmal richtig neidisch bin auf alle StudentInnen und Mamibloggerinnen, die sich das doch leichter einteilen können. Und auch auf die TopbloggerInnen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten. LG Anita
Jürgen Koller schreibt:
Hi Anita,
ja dieses Gefühl, dass man gerne auch mehr für den den Blog tun möchte aber einfach nicht mehr nachkommt (hinterherhinkt) hör ich von anderen sehr oft. Bisschen jammern muss schon erlaubt sein 😉 aber am Ende muss es jeder selbst hinbekommen. Und jenen die ihr Hobby zum Beruf machen konnten kann man wirklich nur gratulieren. Also nicht aufgeben, vielleicht schaffen wir das ja auch noch 🙂
Lisa schreibt:
Hallo Jürgen!
Erstmals danke fürs Verlinken 🙂
Ich muss sagen, bloggen ist mit der Zeit ganz schön schwierig geworden 😀 obwohl es natürlich immer noch Spaß macht. Ich habe momentan auch so dieses Gefühl, dass ich einfach mehr für meinen Blog machen möchte, aber gerade ist mein Studium in einer sehr intensiven Phase. Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und muss zusätzlich noch ein paar Seminare machen. Aber das sollte keine Ausrede sein. Wenn das vorbei ist, möchte ich wieder so richtig durchstarten. 🙂 Manchmal muss halt mal das eine vor das andere gehen. Ich bin jedoch schon gespannt, wie es dann wird, wenn ich mit dem Studium fertig bin 😀 Aber irgendwie geht es dann doch immer 🙂
Liebste Grüße
Lisa
http://www.mycafeaulait.at
Jürgen Koller schreibt:
Hi Lisa,
danke für dein Kommentar. Bin ja fast ein wenig beruhigt, dass es auch heutzutage noch stressig werden kann bei einem Studium 🙂 Bei dir merkt man aber sofort dass du wirklich dahinter bist & ordentlich Gas gibst mit deinem Blog. Bist auch so eine Kandidatin der ich es zutraue ihr Hobby zum Beruf zu machen. Also immer schön so weitermachen!!
lg jürgen
Lisa schreibt:
Ui, Jürgen, ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen 😀 das muss ich auch noch lernen. mal ab und an zu den Kommentaren schauen, weil da oft Antworten warten 🙂
Oh, das finde ich wirklich sehr lieb von dir. Auch ich hoffe und arbeite daran, dass es mein Beruf wird. Selbst wenn es sich noch nicht so ganz ausgeht, aber man soll sich kleine Ziele setzen und wenn ich hauptberuflich bloggen und nebenberuflich unterrichten kann, bin ich glücklich. Das ist jetzt mal das primäre Ziel 😀
Okay, momentan ist mein Magister das primäre Ziel, aber mal sehen, was die Zeit danach bringt 😉
Liebste Grüße
Lisa