Wer mich kennt weiß, dass ich ein sehr ordnungsliebender und organisierter Mensch bin und in vielen Bereichen relativ minimalistisch lebe. Es gibt allerdings Bereiche, in denen ich auch noch weit davon entfernt bin und dies möchte ich in diesem Monat so gut es geht versuchen zu ändern. Der Juli ist also dazu da, um sich bewusst zu machen was man wirklich benötigt, sich von den unnötigen Dingen zu trennen und – wo sinnvoll – vorhandenes zu ersetzen.
Wozu das ganze?
Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir 70% aller Dinge nicht wirklich. Wir haben sie vielleicht mal gekauft und dachten sie wären nützlich aber im alltäglichen Leben benötigt man nur das wenigste. Typischer Bereich ist natürlich der Kleiderschrank. Man häuft hunderte T-Shirts an und zieht im Prinzip immer nur die gleichen 5-10 an. Ähnlich ist es mit Schuhen, Küchenutensilien oder elektronischen Geräten. Bei den meisten Dingen ist es schön sie zu haben aber wirklich benötigen tut man sie nicht. Was ich durch meinen bisherigen reduzierten Lebensstil gelernt habe ist, dass wenn man unnötiges weglässt, man wesentlich geordneter ist und einen klareren Kopf hat. Man muss sich nicht ewig überlegen was man anzieht, oder welche der 5 Kameras man heute wieder mitnimmt – man hat alles gut organisiert und kann – in welchem Bereich auch immer – umgehend loslegen.
Bewusster kaufen
Ein minimalistischer Lebensstil hängt natürlich ganz stark vom eigenen Konsumverhalten ab. Früher war ich fast jedes Wochenende in der SCS um zu shoppen. Meine Kaufentscheidungen sind in den letzten zwei Jahren allerdings deutlich bewusster geworden. Bis vor 2-3 Jahren musste ich, vor allem im Elektronik Bereich, jedes neue Device haben nur weil es gerade neu auf den Markt gekommen ist. Effektiv gebracht hat es mir allerdings nichts. Was ich spät aber doch noch gelernt habe ist, dass uns die Anzahl der Dinge die wir besitzen nicht glücklicher macht. Heute kaufe ich nur noch ganz gezielt und stelle mir die Frage ob ich das Produkt wirklich benötige, es einen Nutzen für mich hat und mich in meinem Leben weiterbringt.
Bedeutet das jetzt alles wegzuschmeißen?
Nein. Ganz und gar nicht. Die Dinge die man gerne hat, die einen inspirieren und etwas bringen soll man natürlich behalten. Ziel und Sinn eines minimalistischen Lebensstil ist es nicht, in einer leeren Wohnung zu sitzen. Es geht nur um die ganzen unnötigen Dinge, den Ballast den man über die Jahre angehäuft hat. Wo man anfängt bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Da ich diesen Minimalismus im Prinzip schon länger unbewusst praktiziere, sind die meisten Bereiche schon ziemlich optimiert und minimalistisch ausgelegt. Die Garderobe ist aber ein Punkt, der sich wohl bei jedem am Besten eignet um anzufangen. Ich habe mich heute von ca. 100 Tshirts, 10 Westen und Pullis, 10 Jeans und 10 paar Schuhen verabschiedet, da ich sie im letzten bzw. wohl eher den letzten beiden Jahren nicht einmal angezogen habe. Auch wenn es nicht immer leicht fällt, sich von all den Dingen zu trennen, wenn das ganze Zeug dann mal weg ist, fühlt man sich wirklich besser und aufgeräumter.
Ihr könnt natürlich gerne mitmachen, ich freu mich über eure Erfolge und Erfahrungen!
Love people, use things. The opposite never works.
Joshua Fields Millburn & Ryan Nicodemus
Micha schreibt:
Hallo Jürgen, sehr schöner Beitrag. Habe in den letzten Monaten auch rigoros bei mir aussortiert. Es ist wirklich unglaublich, wie viele ich-könnts-ja-irgendwann-mal-wieder-brauchen Dinge sich ansammeln. Aber auch das Ausmisten selbst ist total befreiend.
Liebe Grüße Micha
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Jürgen Koller schreibt:
Danke Micha, ja es tut wirklich gut wenn man den Ballast los wird.