Der Umzug ist vollzogen. Schweren Herzens habe ich mich von meinen Jungs verabschiedet und bin nun die Interne Abteilung übersiedelt worden, die eher einem Hotel gleicht. Das Essen wird nicht mehr ins Zimmer gebracht sondern befindet sich in einem Aufenthaltsraum/Speisesaal. Es gibt ein Frühstücksbuffet und eine große Küche aus der man sich selbstständig nehmen darf was man möchte. Keine Amputationen, keine Infusionen oder Blut befüllte Behälter die überall herumbaumeln, es herrscht keine Hektik bei den Schwestern und Ärzten sondern absolute Tiefenentspanntheit. Mein neuer Zimmerkollege Guido hat heut in einer Therapiestunde schon Steine bemalt und Ton verformt – zur Entspannung. Jetzt steht auf seinem Therapieplan “Aufmerksamkeit- und Achtsamkeit”. Vielleicht sollte ich nochmal fragen wo ich hier gelandet bin. Der 67-jährige Unternehmer hat bereits 24 Operationen hinter sich und redet sehr, sehr gerne.

Was die Soap betrifft, gab es in letzter Sekunde doch noch die erhoffte Wendung. Diesmal habe ich das Glück erzwungen und die Gelegenheit genutzt, die brünette Krankenschwester nach ihrer Nummer zu fragen. Keine 3 Sekunden später tippte sie ihre Nummer in mein Handy mit den Worten “Ja gerne, mein Name ist übrigens Laura.” Seither wird also von der Internen Abteilung aus zur Chirurgischen Abteilung kommuniziert. Whatsapp sei Dank.

Auch wenn in der Abteilung die totale Entspanntheit regiert, glaube ich dass es noch weit aus mehr zu berichten gibt als in der Chirurgie.

Rauchende Ärzte – 0
Schmerzen 1/10

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