Der Eurovision Song Contest gilt als einer der erfolgreichsten Musikwettbewerbe in Europa. Jedes Jahr schicken die europäischen Länder ca. 40 Vertreter ins Rennen, um den Sieg nach Hause zu holen. Ein glorreicher Moment, der von langer Dauer oder nur einem kurzen Augenblick ist?
Den Eurovision Song Contest gibt es schon seit 1956. Erstmals fand der Songwettstreit in Lugano statt und hat sich bis heute zu einem spektakulären Musikevent entwickelt. Die Regeln sind klar definiert: Zunächst müssen die Künstler in ihrem Heimatland überzeugen und mit ihrem Song begeistern. Für die Auserwählten geht es anschließend zum Viertel- und Halbfinale, deren Weiterkommen mit dem Einzug ins Finale belohnt wird. Auch in diesem Jahr haben sich alle teilnehmenden Nationen wieder mit viel Mühe und Ehrgeiz der Aufgabe gestellt, ein einzigartiges Lied zu komponieren, welches das Zeug zum Siegersong besitzt. Der Eurovisionssong-Artikel von Betway hat sich die einzelnen Beiträge näher angeschaut und das Potenzial der Musiker analysiert. Gute Kompositionen treffen auf gewagte Experimente: Das Versprechen einer unterhaltsamen Show kann schon jetzt gegeben werden.
Karrieresprung oder kurzer Höhenflug?
Der Wunsch, einmal beim ESC auf der Bühne zu stehen, ist bei vielen Musikern immer noch groß und in den Zeitschriften lese ich von Ehre, wenn danach gefragt wird, wie die Teilnahme beim ESC empfunden wird. Kein Wunder, denn schließlich kann eine Teilnahme ein echter Karrieresprung sein. So war es auch bei Sängerin Lena Meyer-Landrut, die seit ihrem Sieg 2010 für Deutschland eine Bilderbuchkarriere hinlegte. Mit ungewöhnlichem Akzent und dem radiotauglichen sowie eingängigen Song „Satellite“ zog sie Europa in ihren Bann. Seither gehört sie zu Deutschlands Top-Musikerinnen, wie Augsburger Allgemeine berichtet.
Selbst Udo Jürgens schaffte mit dem Sieg 1966 beim ESC einen beachtlichen Sprung in die Charts und in den Schlager-Olymp. Mit seinem Song „Merci, Chérie“ holte er für Österreich den Sieg, was ihm internationalen Ruhm bescherte und in Deutschland seine unvergleichliche Karriere als Liedermacher begründete. Dass der ESC als Grundstein für eine beachtliche Musiklaufbahn dienen kann, ist unbestritten.
Aus der Traum?
Wo Licht ist, findet sich jedoch auch Schatten. Wer beim Eurovision Song Contest verliert oder die Hürde zum Halbfinale nicht nehmen kann, verschwindet schnell in der Bedeutungslosigkeit. Dieses Schicksal musste der österreichische Teilnehmer Vincent Bueno 2020 und 2021 doppelt erleben, als er den Einzug ins Finale zwei Jahre in Folge verpasste. Seine Landsleute hatten jedoch Mitleid mit ihm: Zumindest innerhalb der Grenzen Österreichs kennt man seinen Namen.
Deutlich härter traf es die deutschen Vertreter Gracia, die 2005 für Deutschland an den Start ging und heute als Krankenschwester arbeitet, wie Promipool berichtet, oder das Duo Sisters von 2019. Für beide Acts war der Eurovision Song Contest eine Chance, die ungenutzt blieb. Schuld am Versagen trifft niemanden, denn die Faktoren, die den Weg zum Sieg pflastern, sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Zu wenig Glitzer, zu düster, zu rockig oder zu ausgefallen? Wonach das Publikum entscheidet, ist reines Glücksspiel. Was im Vorjahr begeisterte, kann im nächsten Jahr langweilen. Tatsache ist, dass es viel Mut benötigt, um sich dem Urteil eines ganzen Kontinents zu stellen. Wer dieses Abenteuer mit dem Eurovision Song Contest wagt, geht in jedem Fall als Gewinner aus dem Wettbewerb – unabhängig von jeder Platzierung.