Seitdem sich die ersten Kolonialmächte mit dem Schiff über den gesamten Globus bewegt haben, sind zahlreiche Kunstwerke von Kontinent zu Kontinent gewandert. Heute bestehen viele Länder darauf, ihre lang verschollenen Kulturstücke wieder zurück zu ihrem Ursprung zu bringen. Auch Mexiko ist derzeit an einer solchen Rückholaktion beteiligt. Insgesamt 2500 Kunstwerke, viele davon im Besitz einer spanischen Familie in Barcelona, werden derzeit deswegen wieder zurückverlangt und nach Mexiko gebracht.
Kulturelles Erbe wird zurückgebracht
Bei den rund 2500 Stücken, die derzeit von der mexikanischen Regierung wieder zurück ins Land geholt werden, sind viele archäologische Funde dabei, die noch aus der vorkolonialen Zeit stammen. Damit geben sie Aufschluss auf das Leben der indigenen Völker Mexikos und sind ein wichtiges, kulturelles Erbe des Landes. Gleichzeitig soll mit der Aktion gezeigt werden, dass die ehemaligen Kolonialmächte Wiedergutmachung zu leisten haben. Dies beginnt natürlich damit, die entwendeten Schätze wieder zu ihrem Ursprungsort zu bringen. Unter den Gegenständen befinden sich unter anderem Steinfiguren, Speerspitzen und verschiedene Gefäße, die von Kulturen wie den Maya und Inka abstammen. Ausgestellt werden die gefundenen Objekte daraufhin in einem Museum in einer der größten Städte der Welt ausgestellt: Mexiko-City. Seitdem Amtsantritt des mexikanischen Präsidenten wurden bereits über 8000 Kunstwerke wieder in das Land gebracht.
Internationales Interesse an mexikanischer Kultur
Die mexikanische Kultur ist vielfältig und bunt und wird auf der ganzen Welt geschätzt. Von den eindrucksvollen Bauwerken der Azteken und Maya bis hin zu den modernen Traditionen und Feiertagen der Mexikaner kann man ihre Spuren sogar in weit entfernten Ländern wiederfinden. So findet man Werke der mexikanischen Kunst nicht nur in internationalen Museen, sondern kann die Einflüsse sogar im alltäglichen Leben spüren. Bestes Beispiel dafür ist eines der größten Feste des Landes, der Día de Muertos, der jedes Jahr am 31. Oktober gefeiert wird. Gleichzeitig mit Halloween wird in Mexiko der Tag der Toten gefeiert, an dem die Verstorbenen aus dem Jenseits zurückkehren und für ein paar Stunden mit ihren Liebsten speisen, tanzen und feiern dürfen. Die prachtvollen Paraden und Kostüme haben bereits weltweit Bekanntheit erlangt. So sieht man die Totenmasken mittlerweile auch zu Halloween oder Fasching in Deutschland. Gleiches gilt für die beliebten Piñatas, die in Mexiko bei verschiedenen Anlässen aufgehängt werden. Die bunten Pappmaché-Figuren sind mit Süßigkeiten gefüllt und können mit einem Schläger aufgebrochen werden. Heute findet man Piñatas bei immer mehr Feiern in Deutschland, denn sie sind ein absoluter Partyknaller.
Film- und Spielwelt richtet Scheinwerfer auf Mexiko
Auch in den Medien wird die mexikanische Kultur heute verstärkt gezeigt und somit für mehr Sichtbarkeit gesorgt. Filme wie Coco – Lebendiger als das Leben! zeigen Mexiko in seiner gesamten Pracht und bringen die zahlreichen Bräuche und Traditionen auf liebevolle Weise auf den Bildschirm. Die eindrucksvollen Paraden Mexikos wurden außerdem in James Bond 007 – Spectre auf den Bildschirm gebracht. Seitdem Craig Daniels die Rolle des MI6-Spions verkörpert hat, sind die Filme rund um James Bond immer bombastischer geworden. Bei seinem ersten Auftritt in Casino Royale wurde er für sein mitreissendes Duell am Pokertisch gefeiert, auf dem er gegen seinen Widersacher Le Chiffre antreten muss. Mit seinem Nervenkitzel-Faktor reihte sich der Film damit in die Riege von Klassikern wie Der Clou und California Split ein. Daraufhin mussten sich die Filmemacher mit immer grandioseren Filmszenen steigern. Die Parade in Mexiko war damit die perfekte Wahl und machte sich am großen Bildschirm besonders gut. Tatsächlich soll die Szene im Film dafür gesorgt haben, dass der Tourismus in Mexiko stark angestiegen ist. Seither werden vor allem in Mexiko-City noch größere Paraden veranstaltet. Und sogar in der Spielwelt sind die Einflüsse des mexikanischen Festes zu finden. So kann man bspw. im Videospiel Grim Fandango in die Rolle eines Calaveras schlüpfen – einem bunt geschminkten Skelett, das oftmals als Dekoration in Mexiko zu finden ist. Die Figur hat die Aufgabe, die Verstorbenen in das Reich der Toten zu bringen, dabei passieren ihm aber immer wieder einige Unfälle und so kommt die spannende Handlung ins Rollen.
Die mexikanische Kultur ist extrem vielseitig und reicht von den Kunstwerken der Azteken, Maya und Co. bis hin zu den heutigen Paraden und Festen, für die Menschen aus der ganzen Welt anreisen. Auch wenn das internationale Interesse groß ist, möchte der mexikanische Präsident viele der Schätze aus den weltweiten Museen wieder ins eigene Land holen. Damit soll das kulturelle Erbe langfristig bewahrt werden.