Ich war ehrlich gesagt nie ein großer Fan von Serien – selbst bei dem großen Hit aller Zeiten “Game of Thrones” war ich später fertig als alle meine Freunde, Nachbarn und Kollegen. Zugegeben, die Serie ist super und die sollte man meiner Meinung nach mindestens einfach im Leben geguckt haben. Das war eine Ausnahme für mich, bis ich die britische Sci-Fi- Serie “Misfits” (2009-2013) für mich entdeckte. Ich hätte wirklich nie erwartet, dass eine Serie über Jugendliche mit Superheldenkräften bei mir so eine krasse und wilde Begeisterung auslöst  – ich hatte noch mehr Spaß dabei, als wenn ich auf TonyBet Webseite gezockt hab.

Eigentlich ist “Misfits” kein einfaches Drama über Leute mit Superheldenkräften wie” X-men” oder “Avengers” – hier gibt es keinen mächtigen Hulk oder Tony Stark, sondern fünf dreiste straftätige und etwas soziopathische Jugendliche in orangefarbenen Overalls, die vom komischen Sturm betroffen sind.  Während ihres ersten Arbeitstages bricht ein mysteriöses Unwetter aus, in das fünf Jugendliche geraten und bestimmte Superkräfte erhalten (Gedanken lesen, unsichtbar werden usw.). Und nun müssen die Jungen lernen, auf eine neue Art und Weise zu leben, denn diese Superkräfte sind keine einfache Sache.

Keiner von denen ist eigentlich ein stereotypischer perfekter Superheld in einem Superheldenkostüm außer Superhoodie der nach der dritten Staffel nicht mehr im Show erscheint. Selbst der sieht etwas untypisch für einen perfekten  “Hero” aus. Auch die Gegner von  “Misfits” Gang sind schon irgendwie komischer, absurder, wenn auch realistischer als typische Bösewichte und Erzfeinde von “guten” Superhelden (die auch immer für die Menschheit kämpfen). Ihr Spektrum reicht von zeitspringenden Psychopathen und asozialen Gamern bis zu real gewordenen Kindheitsschreckgespenstern. Am interessantesten fand ich dabei Tim – einen spielsüchtigen Mann, der eine reale Welt von einem GTA-ähnlichen Spiel nicht unterscheiden kann. Noch krasser fand ich “Misfit” Alex aus der 3 und 4 Staffeln, der über Sex den anderen Menschen Ihre Kräfte nehmen kann.

Damit ist schon alles gesagt: die Herangehensweise der Misfits an ihre Probleme ist ziemlich unorthodox und peinlich. Die Schauspielerische Leistung von Iwan Reon (Simon), Joseph Gilgun (Rudy), Robert Sheehan (Nathan) ist mehr als einfach überzeugend. An interessantesten fand ich Simon, den seltsamsten  und geheimnisvollsten der fünf. Zunächst sehen wir Simon als einen komplexbehafteten und misshandelten Nerd, doch in der dritten Staffel ändert sich das drastisch. Er besitzt die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, was dem Kerl sehr hilft. Simon ist der klügste der Gruppe, aber er wird nicht wirklich verstanden.

Nathan (Robert Sheehan) ist noch abgefuckter als der Rest. Er ist ein Kleinkrimineller, dessen Probleme auf familiäre Turbulenzen zurückzuführen sind. Er hat eine Vorliebe für Mädchen. Er mag Mädchen. Sein größtes Hobby ist es, sich über die Leute in seiner Umgebung lustig zu machen. Der Sturm hat ihm die Gabe der Unsterblichkeit verliehen, aber er hat es erst am Ende der ersten Staffel geschafft, sie freizuschalten.

Die “Misfits” sind einfach knallharte Hooligans, die sich einer Strafarbeit unterziehen. Kein Wunder also, dass sie sich nicht zu guten Taten aufraffen, sondern ein unerwartetes Wunder vergeuden. Diese kraftvolle Botschaft ist fesselnd für die Leinwand. Für seinen Kontrast zu den eher deprimierenden Superhelden-Serien (wie “Heroes”) verdient die Serie meiner Meinung nach wohlverdiente Anerkennung. 

Lässt man das ganze puritanische Zeug beiseite, muss man zugeben, dass die Serie ziemlich spannend ist. Im Laufe der Geschichte (es wurden fast dreißig Episoden gedreht) verändern sich sowohl die Figuren als auch ihre Fähigkeiten.

Man sollte auch mit vielen Gewaltszenen, Blut und Mord im Film rechnen (und auch mit den Figuren, die in den sanfteren Filmen am Leben gelassen werden).  Generell zu sehen für Fans von schwarzem Humor und Vulgarität. Und die Serie hat mich zum Nachdenken gebracht: welche Superheldenkraft würde ich selbst gerne haben? Würde ich die für positive Zwecke einsetzen oder wie einer der “Misfits” sein?

Hier sind Top 5 Superheldenkräfte für mich: Unsterblichkeit, Superintelligenz, Fähigkeit zum Fliegen, Teleportation und Fähigkeit, Menschen zu helfen. Am besten finde ich die Teleportation – die Fähigkeit, in einer Sekunde an jeden beliebigen Ort zu reisen – selbst an den entlegensten Ort. Stellen Sie sich nur vor : heute bist Du in Deutschland, und in fünf Minuten irgendwo in einer Wüste, und noch in fünf Minuten in Las Vegas. Das Wichtigste ist, dass dich niemand für diese Fähigkeit bestraft. In den Filmen waren Teleporter nicht sehr beliebt. Und eigentlich glaube ich, dass jeder von uns Superheldenkräfte hat, man muss sie nur entdecken!