Spät aber doch darf ich den Punkt nun ebenfalls von meiner Lebensliste streichen. Ohne jemanden etwas zu sagen, habe ich mich früh morgens und wirklich schwer nervös nach Wiener Neustadt begeben, um endlich meinen Tandemsprung aus 4000 Meter hinter mich zu bringen. Mein Ruhepuls bewegt sich für gewöhnlich in Regionen um die 60 Schläge – vor der Abfahrt hatte ich einen Puls weiter über 100. Am Hanger angekommen, habe ich mich aber wieder etwas beruhigt. Die Leute waren alle nett, mein Tandempartner extrem sympathisch, vertrauenswürdig und mit über 7500 Absprüngen vor allem auch reich an Erfahrung. Nach einer kurzen Einweisung was ich beim Sprung alles zu tun habe, gings dann schon mit diversen anderen Verrückten in das kleine Flugzeug und auf 5000 Meter Höhe. Im Flugzeug hatte ich dann einen Puls von 89, bis es ernst wurde und die Türe vom Flugzeug aufging. Tja…und dann geht alles ganz schnell und man sitzt plötzlich an der Kante einer offenen Türe eines fliegenden Flugzeuges und der Blick geht in die Ferne und in diese unglaubliche Tiefe. Und dann springt man eben. Mit 200 kmh ging es dann für eine Minute im freien Fall und zwei Drehungen nach unten, ehe der Fallschirm gelöst wurde und man gemütlich nach unten segelt. Der Punkt in der Lebensliste war wirklich einer vor dem ich RICHTIG Schiss hatte – somit darf ich auch den Punkt 73 als erfüllt ansehen. Es war jedenfalls ein tolles und für mich einmaliges Erlebnis.
Jürgen Koller
Autor, Blogger, Träumer"Das Gestern ist fort - das Morgen nicht da. Leb' also heute!"
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