Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht im Nightjet, mit nur 2-3 Stunden Schlaf, gab es um 06:07 das bereits herbei ersehnte und wirklich gute Frühstück im Zug. Um 8:15 kam dieser dann bei Sonnenschein in Florenz an. Was für ein Tag. Beim ersten Blick auf die Cattedrale di Santa Maria del Fiore war die durchwachsene Zugfahrt längst vergessen. Nachdem ich mich versichert habe, dass Brunelleschis Kuppel auch nach 600 Jahren noch hält, ging es zum ersten Highlight – in die Medici Kapelle.

Medici Kapelle

Meine Güte, was für eine Pracht. Die Neue Sakristei wurde von Michelangelo entworfen und beinhaltet auch 7 Statuen von ihm. Es liegen dort vier Medicis – darunter auch Lorenzo il Magnifico (der Prächtige) begraben. Die Sprache hat es mir aber eher in der Cappella dei Principi (Chapel of the Princes) verschlagen. Noch nie habe ich solch eine imposante Kapelle gesehen. Ein achteckiger Raum, mit 28 Meter Durchmesser und einer fast 60 Meter hohen, wunderschönen Kuppel. Die Gemälde, der Marmor, die Sarkophage – alles im Zeichen der Medici. Hier sind die Großherzöge der Toskana begraben.

Vepuccis letzte Ruhestätte

Nach dieser Wucht hieß es erstmal eine Runde Sonne am Arno tanken, ehe ich die Basilica di Santa Trinita und die Chiesa di San Salvatore in Ognissanti begutachtete. Letztere war ein einziges Fest für die Sinne. Wunderschöne Musik, unglaubliche Fresken von Botticelli und anderen Künstler und die wunderschön gestalteten Grabstätten von Sandro Botticelli, Simonetta Vespucci als auch des Namensgeber Amerikas – Amerigo Vespucci.

Basilica Santa Maria Novella

Im Anschluss daran ging es in die Basilica of Santa Maria Novella. Diese Klosteranlage – auch “Kloster des Todes” genannt hatte es in sich. Das 100 Meter lange Kirchenschiff mit den tollen Glasfenster mündet in der atemberaubend schönen Tornabuoni Kapelle, gemalt von Domenico Ghirlandaio. Die Filippo Strozzi Kapelle, die Bardi Kapelle von Georgio Vasari sowie die Spanische Kapelle, machten den Besuch zu einem tollen Erlebnis.

La Primavera

Nach einer Stärkung ging es dann in den Palazzo Vecchio und danach in die Uffizien. Endlich durfte ich Botticellis “La Primavera” und “Die Geburt der Venus” live sehen. Genauso wie Leonardo da Vinicis “Die Verkündung”, Michelangelos “Tondo Doni”, das Selbstportrait von Raffael, die berühmtesten Werke von Caravaggio, Werke von Vasari, Rembrand, Rubens, Salviati oder auch den wunderschönen Niobe Saal. Tausende Werke – und eines schöner als das andere. Die Uffizien sind schon was besonderes und auch nicht mit dem Orsay D’orsay oder dem Louvre zu vergleichen. Die Uffizien haben ein ganz eigenes Flair und sind deutlich überschaubarer.

Michelangelos Meisterwerk

Nach einem tollen Abendessen hieß es noch einen Nachtbesuch in der Galeria Academia zu Michelangelos David. Tausende male habe ich die Statue im Fernsehen oder auf Fotos sowie Repliken vor dem Palazzo Vecchio oder am Piazzale Michelangelo gesehen. Wenn man aber dann wirklich vor dem 5,17 Meter großen Original steht und es noch viel größer und schöner ist, als man es sich je vorgestellt hätte, ist das schlichtweg überwältigend. Die Details sind einfach irre. Mir fällt kein anderes Kunstwerk ein, das ich mit dieser Statue gleichstellen würde und so war es auch mein absolutes Highlight des heutigen, wunderschönen Tages.

Morgen warten viele weitere Highlights in Florenz, ehe es um 22 Uhr mit dem Nachtzug in Richtung Heimat geht. An dieser Stelle sage ich danke Florenz und danke an die Medicis, ohne die es diese Stadt und diese Kunstwerke nie in dieser Form geben würde.

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