Die letzte Stadt auf meiner Niederlande/Belgien Reise war die Stadt Gent. Mit 270.000 Einwohner ist sie eine der größten Studentenstädte Belgiens. Allein die Universität Gent zählt 44.000 Studierende. Dazu kommen noch zahlreiche andere Bildungseinrichtungen. Anfangs verlief noch alles gemäßigt, es ging ganz gemütlich in das SMAK und danach in das MSK Museum, zwei Museen mit toller Kunst. Danach zog ich in die recht hügelige Stadt, wo mir Massen an Jugendlichen entgegenströmten. Mit jedem Schritt wandelte sich Gent schlagartig. Berge von Müll lagen auf den Straßen verstreut, die Lokale und Fassaden waren abgefuckt und Graffiti besprüht und riesige Löcher prägten das Trottoir. Ich sah keine Person mehr, die älter als 25 Jahre alt war. Es schien als hätten die Studenten eine ganze Stadt eingenommen und eigene Regeln aufgestellt. Vom Flair Brügge war in dem 25 Minuten entfernten Gent nichts mehr übrig geblieben. In der überfüllten Innenstadt gab es aber dann doch noch tolle Gebäude zu bestaunen. Alte Burgen, große Kirchen und Grachten, von denen ich leider aus Zeitgründen zu wenige gesehen habe. Bei schönem Wetter hat diese Altstadt bestimmt etwas zu bieten. Alles außerhalb war einfach nur wild. Ich weiß bis heute nicht ob die Müllabfuhr gestreikt hat oder ob das Genter Normalzustand war – aber ein derartiges Müllchaos ist mir nicht mal in Rom oder Athen untergekommen. Gent meinte es also nur bedingt gut mit mir – was der gesamten Reise aber keinen Abbruch tat. Es war ein Erlebnis und ein toller, weiterer Punkt auf der Lebensliste. So ging es dann noch ein letztes mal mit dem Zug nach Brüssel und dann retour in das blitzsaubere Wien. Was für eine Reise.