Haben Sie Vorbilder und wenn ja, wie lange haben Sie diese bereits, aus welchem Bereich stammen diesen und was bedeuten Ihnen diese? Tatsächlich wurden vor nicht allzu vielen Jahren Kinder gerne nach Ihren Vorbildern gefragt. Heute ist dem kaum mehr so, denn die Medien, der Wandel der Gesellschaft, bringen eventuell morgen denjenigen zu Fall, der heute noch verehrt wird. Eine Meinung, die heute noch komplett verständlich und akzeptiert wird, kann in der Zukunft nicht mehr objektiv und im Kontext ihrer Zeit betrachtet werden. Verständlicherweise möchte niemand rückblickend mit Personen in Verbindung gebracht werden, die „gecancelt“ wurden.

Wer sind dann die Vorbilder der nächsten Generation? Beinahe scheint es so, als würde es mittlerweile ein Vakuum geben, entstanden durch das Wegfallen klassischer Vorbildrollen. Selbst in der Familie werden nicht mehr länger die vorherigen Generationen bewundert. Ein Grund dafür ist unter anderem der, dass sich im Vergleich zu den vorherigen Generationen in den meisten gesellschaftlichen Schichten ein sozialer Abstieg nicht mehr vermeiden lässt. Das bedeutet, dass es seit Langem wieder so ist, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit den Großeltern und den Eltern im Leben besser erging als den Nachkommen.

Wie steht es um die eigene Vorbildrolle?

Was müssen Sie mitbringen, um selbst in die Rolle eines Vorbilds schlüpfen zu können? Braucht es einen erfolgreichen Lottoschein, da die Einflussreichen sich mehr und mehr durch ihren Kontostand definieren? Diese Frage können Sie sich selbst beantworten – nein, Sie müssen nicht mit dem Lottospielen anfangen und Woche für Woche Lottoscheine ausfüllen, um in eine Vorbildrolle schlüpfen zu können. Stellen Sie sich doch zuerst die Frage, für wen Sie eigentlich ein Vorbild sein können. Haben Sie Kinder, Freunde oder Verwandte, die insgeheim zu Ihnen aufblicken? Geben Sie diesen doch Einblick in Ihr Seelenleben, seine Sie menschlich und zeigen Sie, dass es auch Ihnen manchmal schwerfällt, die richtige Entscheidung zu treffen. Ein gutes Vorbild zeichnet sich durch seine Menschlichkeit und seinen Charakter aus und nicht durch die Anzahl an Menschen, die beeinflusst wird.

Die Vorbildrolle als Ansporn

Auf Vorbilder lastet manchmal ein gewisser Druck, den sie wissen, dass jeder Schritt genau beobachtet wird. Vielleicht nehmen Sie diesen Druck doch beim nächsten Mal einfach als Ansporn. Kündigen Sie an, dass Sie an einem Tag 100 Kilometer mit dem Rad zurücklegen werden und ziehen Sie Ihre Sache durch. In eine Vorbildrolle müssen Sie hereinwachsen und Sie müssen sich diese natürlich zuerst auch verdienen. Geben Sie Ihr Bestes für andere, aber auch für sich selbst, so geschieht etwas Erstaunliches: Ihr zukünftiges Selbst wird zum Vorbild für Ihr jetziges. Das klingt zu Beginn vielleicht etwas komisch, doch denken Sie einfach daran, wie Ihr zukünftiges Ich handeln würde und schon ergibt sich für Sie ein klarer Weg zu Ihren Zielen.

Nicht immer müssen Sie als Vorbild in die Rolle eines Helden schlüpfen, manchmal reicht es aus, wenn Sie Ihren Kindern die korrekte Mediennutzung vorleben. Manchmal braucht es gar nicht viel, wichtig ist, dass Sie denjenigen, die zu Ihnen aufschauen, das Richtige mit auf den Weg gehen. Gelingt Ihnen das manchmal, dann sind Sie wahrscheinlich mehr ein Vorbild, als Sie das bislang für möglich gehalten haben. Wie denken Sie jetzt über die Vorbildrolle nach?