Mit einer Prise Temperament, einer ganz besonderen Lotterie und einer üppigen Portion traditioneller Leckereien zelebrieren die Spanier das Weihnachtsfest auf eine Weise, die ihresgleichen sucht. Denn auch wenn nicht in jedem Teil der iberischen Halbinsel die Temperaturen gegen null sinken, hat die Weihnachtszeit für die Bevölkerung eine ganz besondere Bedeutung.

Und das teilweise über die Landesgrenzen hinaus! So hat die spanische Weihnachtslotterie sich ihren Weg auch in die restlichen Teile Europas gebahnt. Denn auch aus Österreich kann man dank des Online-Lottoanbieters Lottoland El Gordo spielen. Aber wie zelebrieren die Spanier diese Weihnachtszeit eigentlich genau?

El Gordo gehört fest zur spanischen Weihnachtstradition

Inoffiziell wird in Spanien die Weihnachtszeit mit der am 22.12. stattfindenden El Gordo Ziehung eingeläutet. Übersetzt heißt es übrigens „Der Dicke“, was sich wahrscheinlich auf den mit 2,6 Milliarden prallgefüllten Lostopf schließen lässt.

Neben den beeindruckenden Gewinnchancen von 1:100.000 auf dem Jackpot ist dies ein Punkt, der allein 70 Prozent der spanischen Bevölkerung zur Teilnahme bewegt. Und die Teilnehmerzahlen steigen mittlerweile auch dank Online-Lottoanbietern wie Lottoland über die Landesgrenzen hinaus.

Die Ziehung geht teilweise bis in den Nachmittag hinein und zieht neben den 1.500 Menschen im Teatro Real in Madrid auch unzählige Personen vor die TV-Bildschirme. Für einen Gänsehautmoment sorgen die Schüler der San Ildefonso Schule. Denn sie präsentieren die Zahlen singend dem Publikum.

Weihnachtliche Beleuchtung, die zum nächtlichen Stadtbummel einladen

Ab Ende November bezaubern die spanischen Städte ihre Besucher und Einheimischen mit weihnachtlichen Farben und Motiven. Besonders im Fokus stehen dabei die Großstädte Madrid und Barcelona.

Zu den beliebtesten Beleuchtungen gehören:

Barcelona:

  • Ronda de Sant Pere
  • Portal de l’Angel
  • Passeig de Gràcia (Brunnen)
  • La Rambla

Madrid:

  • Puerta del Sol
  • Torrejón de Ardoz
  • Naturaleza Encendida
  • Plaza Mayor

Die Weihnachtszeit lädt zum nächtlichen Bummel durch die engen spanischen Gassen ein! Und auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, aber auch in Spanien wird es zu Weihnachten in manchen Regionen ziemlich kalt. Aber den Spaziergang möchte sich doch niemand verderben lassen, nicht wahr?

Angesichts dessen darf die kuschelige Winterjacke nicht fehlen. Warm eingepackt lässt es sich mit einer Tüte Maronen in der Hand über die Weihnachtsmärkte schlendern. Und wer es glaubt oder nicht: Auch in Spanien darf zu Weihnachten ein Schlückchen Glühwein nicht fehlen.

Ein Heiligabend der etwas anderen Art

Am 24. Dezember, auch bekannt als „la Noche Buena“, versammelt sich traditionell die gesamte Familie zum gemeinsamen Abendessen. Eine ganz besondere Leckerei der spanischen Weihnachtsküche ist dabei die Süßigkeit namens „Turron“, welche entweder zwischendurch oder nach dem Festmahl serviert wird. Diese köstliche Spezialität besteht aus gerösteten Mandeln, Zucker, Eiweiß und Honig.

Nach dem Mahl wird die „Urne des Schicksals“, auch bekannt als „la Urna del Destino“ auf den Tisch gestellt. In dieser befinden sich kleine Präsente, jedoch auch Nieten. Keine Panik: Jeder darf so lange ein Päckchen aus der Urne ziehen, bis er ein Geschenk erhält. So steht am Ende des Heiligabend niemand mit leeren Händen da!

Am 28. Dezember wird der „Dia de los inocentes“ gefeiert, was auf Deutsch der „Tag der unschuldigen Kinder“ bedeutet. An diesem Tag sind es vor allem die Kinder selbst, die sich einen Spaß daraus machen, Streiche zu spielen und andere in den Scherz einzubeziehen. Doch hinter dieser fröhlichen Tradition verbirgt sich eine düstere Erinnerung an ein trauriges Ereignis: nämlich die von Herodes angeordneten Kindsmorde im alten Rom.

Am 06.01. folgt die heißersehnte Bescherung

In Spanien wird die eigentliche Bescherung im Gegensatz zur österreichischen Tradition am Heiligen Abend erst am 6. Januar gefeiert – dem Tag der Heiligen Drei Könige.

Die Kinder werden von ihnen mit Geschenken beschenkt. Dieser Brauch hat seinen Ursprung in der Geschichte, dass das Jesuskind zwar am 24. Dezember geboren wurde, die Drei Könige aus Richtung Morgenland aber erst am 6. Januar eintrafen, um das Kind mit Gaben zu ehren.