Der zweite und letzte Tag in Florenz war zwar verregnet aber nicht minder spannend. Der erste Weg führte mich ins Opificio delle Pietre Dure – in dem man wunderschöne Intarsienarbeiten aus Edelsteinen begutachten konnte. Dieses Handwerk ist hohe Kunst und die Endergebnisse wie Bilder, Tische und weitere Kunstobjekte sind unglaublich. Nach einem Zwischenstopp und ein paar besinnlicheren Minuten in der Badia Fiorentina ging es dann in den gegenüber gelegenen Palazzo Bargello, in dem man unter anderem die berühmte David Bronze von Donatello begutachten konnte, die er damals für Cosimo de Medici anfertigte. Dieses Kunstwerk war die erste freistehende Aktfigur seit der Antike und dementsprechend eine Revolution und ein Wendepunkt in der Kunstgeschichte. Diese Statue markiert den Beginn der Hochrenaissance und war somit der Grundstein für eine neue Ära der Kunst. Auch Kunstwerke von Michelangelo, Verrocchio, Cellini und Filippo Brunelleschi gab es im Bargello zu bestaunen. Ein schöner Palazzo, der vor etwa 800 Jahren erbaut wurde und heute ein sehenswertes Museum ist.

Santa Croce

Nach einer kleinen Stärkung am Weihnachtsmarkt hieß es dann die großen Künstler vergangener Zeiten zu würdigen. In der riesigen Santa Croce, deren Kirchenschiff 115 Meter misst, liegen die Grabmäler von Niccolò Machiavelli, Michelangelo, Galileo Galilei, Gioachino Rossini sowie ein beeindruckendes Kenotaph für Dante Alighieri. Auch die Bardi, Peruzzi und Pazzi Kapellen oder das riesige Fresco “Albero della Vita” (Lebensbaum) von von Taddeo Gaddi, wussten zu überzeugen.

Galleria Palatina

Zum Abschluss ging es noch in den berühmten und mächtigen Palazzo Pitti. Die Gemäldesammlung der Medici (Galleria Palatina) kann es im Grunde genommen mit jedem der größten Museen der Welt aufnehmen – nur dass die Räumlichkeiten alles übertreffen was mir bislang untergekommen ist. Prachtvoll ausgestattete Säle, reich verzierte Deckenfresken, vergoldete Stuckaturen und vor allem die “Hängung nach Salonart” machen die Ausstellung einzigartig. Nirgends sonst habe ich so viele Werke von Raffael und Tizian gesehen, dazu noch zahlreiche Werke von Rubens, Van Dyck und Caravaggio. Danach ging es noch in die Galleria d’Arte Moderna, die zwar nicht ganz mit der Palatina mithalten konnte aber auch ihre Highlights hatte und zu den Schätzen der “Grand Dukes”, deren Hauptraum mich – ähnlich wie jene in der Galleria Palatina – sprachlos machte.

Das Reisejahr geht zu Ende

Am Ende ging es noch über die weihnachtlich geschmückte Ponte Vecchio durch die belebten Straßen von Florenz in das empfehlenswerte Locanda de’ Medici, auf ein feines Abendessen. Inzwischen ist es Mitternacht und ich sitze wieder im Nightjet Richtung Wien. Es waren zwei wunderschöne Tage in Florenz, die mir wieder bewusst gemacht haben, wie sehr ich diese Stadt, die Geschichte und die Kunst liebe. Die 15. Reise des Jahres war ein voller Erfolg und ein wunderschöner Abschluss meines Reisejahres 2024.

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