Wenn man eine neue Beziehung führt und Anfangs noch in getrennten Wohnungen wohnt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man eine seiner Laden öffnet und nicht mehr das vorfindet was man erwartet. Statt Boxershorts erblicken wir plötzlich Strings, Strumpfhosen, Frauenmagazine und weitere Utensilien mit denen wir nicht viel anfangen können.
Auch wenn wir so tun als hätten wir es nicht bemerkt, in Wahrheit denken wir uns „verdammt…wie konnte das passieren“. Wir Männer bekommen erst mal einen leichten Anflug von Panik. Eine fremde Zahnbürste im Bad ist noch in Ordnung aber gleich eine eigene Lade? Das ist so als hätten wir gerade ein Stück unserer eigenen Insel verloren und nun drohen wir sie komplett zu verlieren. Fragt man uns vorher ob wir ein Stück Land abtreten könnten, wäre es noch in Ordnung aber so gleicht es einem hinterhältigen Überfall.
So oder so brauchen wir mindestens eine Nacht um uns mit der Situation auseinanderzusetzen und dem Gedanken anzufreunden. Sind wir dann immer noch nicht begeistert von der Idee, ist es kein gutes Zeichen. Bieten wir der Frau hingegen freiwillig eine weitere Lade oder gleich einen ganzen Kasten an, kann sie sich sicher sein, dass wir bereit sind unsere ganze Insel mit ihr zu teilen.
© Jürgen Koller | Kolumne Wortlos 03 » Zur Kolumnen Übersicht
Blue schreibt:
Kokse kokse…mit 30 sollte es eigentlich nicht mehr um Laden und Kästen gehen sondern um Häuser, Wohnungen oder das gemeinsame Konto 😉
Jürgen Koller schreibt:
Und wenn ich mit 70 noch über Laden und Kästen schreibe ist es auch in Ordnung. 😉